2321: Karina Urbach – Das Haus am Gordon Place

Mit unglaublich viel historischem Feeling breitet Historikerin und Autorin Karina Urbach in „Das Haus am Gordon Place“ ein Szenario vor uns aus, das von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Auf zwei Zeitebenen verfolgen wir die Geschichte von Prof. Hunt, in dessen Wohnung am Gordon Place sein toter Nachbar gefunden wird. Gemeinsam (mehr oder weniger…) mit Mi6-Agentin Emma versucht er, die Wahrheit über diesen Mord herauszufinden. Im Jahr 1948 verfolgen die LeserInnen die Erlebnisse der jungen britischen Agentin Daphne Parson, die (unter anderem) in den Abhörtunneln der Stadt arbeitet. Aber für sie und ihre Kollegen gibt es eine weitere Mission, die verdammt gefährlich wird.

Meisterhaft führt Karina Urbach beide Stränge aufeinander zu. Die Verbindung zwischen Daphnes Erlebnissen und dem Mord der Gegenwart entwickelt sich dabei gespickt von kleinen Querverbindungen vor den LeserInnen – denn viele der Personen der Gegenwart haben eine Verbindung zur Vergangenheit des Haus am Gordon Place 30. Limes

1939: Interview mit Frank Goldammer

Frank Goldammer ist ein Multitalent und schreibt, seit er 20 ist – und er schreibt viel mehr, als wir bisher von ihm gelesen haben! Dieses Jahr erwarten uns noch zwei neue Bücher von diesem vielseitigen Autor. Was da Tolles auf uns zukommt, warum er seine eigenen Bücher nicht als Hörbuch oder Hörspiel anhören mag und wie es mit Max Heller weitergeht hat mir Frank Goldammer im Interview vor seiner Lesung in Wolfenbüttel verraten! Link zur Homepage von Frank Goldammer

1915: Ellen Sandberg – Das Erbe

Ellen Sandbergs Bücher sind ein Garant für subtile Hochspannung vor dem Hintergrund historischer Geschehnisse – und sie sind ebenso gut recherchiert wie genial geschrieben! Mona erbt von ihrer Großmutter Klara ein Haus in München und viel Geld – auf einmal ist sie reich. Doch als sie in die darin liegende Wohnung ihrer Großmutter zieht, beginnt sie, sich Gedanken über die Vergangenheit des Hauses zu machen. Ist ihr Erbe das Ergebnis einer Enteignung durch die Nazis? Während Mona in der Vergangenheit zu suchen beginnt, lernen wir Leser eine junge Frau kennen, die feststellen muss, dass ihr Vater anscheinend nicht der war, von dem sie dachte, dass er es ist und verfolgen die Geschichte Klaras ab dem Jahr 1938. Die Verbindungen zwischen diesen drei Personen lassen sich zunächst nur erahnen und sind doch viel stärker als man denkt. Penguin

1882: Alex Beer – Unter Wölfen

„Preisgekrönt und hochgelobt“ ist beiweitem keine Übertreibung, denn eine Auszeichnung jagt die nächste: Alex Beer hat gerade erst den österreichischen Krimipreis bekommen, direkt danach folgte der Leo-Perutz-Preis, und wenn man ihre Bücher liest weiß man auch, warum diese Auszeichnungen mehr als berechtigt sind.
In „Unter Wölfen“ erleben wir Leser mit Isaak Rubinstein, einem jüdischen ehemaligen Antiquar, das Jahr 1942 in Nürnberg mit. Isaak sucht für sich und seine Familie einen Ausweg, raus aus Deutschland, und lässt sich auf eine Abmachung ein: Die Widerstandsbewegung seiner Ex Clara schafft ihn und seine Familie heimlich in ein anderes Land, dafür lässt er sich in die Gestapo einschleusen. Als Ermittler, der einen Mord aufklären soll. Neben dem Mordfall ist Isaak daher damit beschäftigt zu verhindern, dass seine Tarnung auffliegt. Was er nicht weiß: Der Ermittler, an dessen Stelle er gerückt ist, ist nicht tot, wie der Widerstand annimmt… Limes

1797: Inge Löhnig -Unbarmherzig

Mit Gina Angeluccis zweitem Fall beweist Inge Löhnig, dass sie nicht nur eine fantastische Krimiautorin ist, sondern ganz bewusst die Vergangenheit ebenso wie die Probleme der Gegenwart im Blick hat – und diese auf eine selbstverständliche, angenehm subtile Weise in ihre Bücher einzubauen vermag. Dabei bleibt die Spannung nicht auf der Strecke, im Gegenteil – die Ermittlungen bringen eine dramatische Wahrheit ans Tageslicht. Ullstein

1752: Bernhard Jaumann – Der Turm der blauen Pferde

Nachdem es lange Zeit verschwunden war, taucht „Der Turm der blauen Pferde“ von Franz Marc wieder auf. Wirklich? Ist das Bild echt? Oder eine gut gemacht Fälschung? Die Kunstdetektei von Schleewitz, die dem Leser drei sehr unterschiedliche, eigene Ermittler präsentiert, versucht herauszufinden, ob es sich bei dem Bild um das Original handelt – und wenn ja, wo es die ganze Zeit gewesen ist. Galiani Berlin

1605: Elizabeth Edmondson – Der Tote in der Kapelle

Hugo Hawksworth, der im Krieg verletzte Geheimagent, reist 1953 mit seiner 13jährigen Schwester in das ländliche Selchester, um dort einen Schreibtischjob zu übernehmen. Kaum angekommen wird jedoch ein Skelett in der Kapelle von Selchester Castle entdeckt. Handelt es sich um die Knochen des vor einigen Jahren verschwundenen Earl of Selchester? Hugo gibt sich mit der recht einfachen Erklärung des Ermittlers nicht zufrieden und begibt sich mit der Nichte des Earls selbst daran, Licht in dieses Wirrwarr zu bringen. Goldmann

1603: Tim Erzberg – Sturmfeuer

Ein Junge verschwindet bei einer Regatta, ein Mord passiert – und Anna Krüger ist überzeugt, dass es einen Zusammenhang gibt. Sie muss sich dabei nicht nur gegen die Meinung ihres Vorgesetzten durchsetzen, sondern hat auch mit ihrer starken Migräne zu kämpfen – und damit, herauszufinden, woher „Stalin“ überhaupt kommt… HarperCollins

1599: Michaela Küpper – Kaltenbruch

1954: Im Dorf Kaltenbruch geschieht ein Mord. Die Bewohner sind entsetzt und Hoffmann, der gegen seinen Willen aufs Land versetzt wurde, muss herausfinden, wer der Täter war. Dabei zeigt sich schnell, welche Schäden ein so schlimmer Krieg auch noch Jahre nach seinem Ende anrichten kann… Droemer

1558: Ellen Sandberg – Die Vergessenen

„Die Vergessenen“ hat Caro schwer beeindruckt. Nicht nur, weil die Geschichte so fesselnd ist, nicht nur, weil es so gründlich recherchiert ist – auch und vor allem, weil es ein Buch ist, das einem ganz sicher lange in Erinnerung bleibt und das eine Mahnung ist: Es gibt Dinge, die nicht vergessen werden dürfen. Penguin Verlag

1547: Agatha Christie – Passagier nach Frankfurt

Ein auch Fans meist unbekanntes Agatha-Christie-Buch? Das ist ja fast schon undenkbar – und doch ist „Passagier nach Frankfurt“ genau das, denn auf Deutsch wurde es nur in einer Sammlung veröffentlicht, die nicht im Buchhandel zu haben war. Für Fans der Queen of Crime ist das Buch natürlich Pflichtlektüre, aber auch alle anderen Krimileser dürften ihre Freude daran haben. Atlantik Verlag

1531: Interview mit Gard Sveen (Braunschweiger Krimifestival)

Gard Sveen hat mit seinen Büchern „Der letzte Pilger“ und „Teufelskälte“ zwei sehr unterschiedliche und starke Bücher geschrieben. Im Interview erläutert er den realen Hintergrund von „Der letzte Pilger“, wie es mit Tommy Bergmann weitergehen wird und warum ein guter Autor Geschriebenes von mindestens dem Umfang eines ganzen Buchs weggeworfen haben sollte.

Hier geht es zur Rezension von „Der letzte Pilger“ in der Krimikiste.
Hier geht es zur Rezension von „Teufelskälte“ in der Krimikiste.

1519: Gard Sveen – Der letzte Pilger

Gard Sveens Debütroman führt die Leser nach Norwegen – und in den 2. Weltkrieg. In zwei Strängen erlebt man, welche Auswirkungen die Vergangenheit in der Gegenwart haben kann, und man lernt Tommy Bergmann kennen. Und der ist keine einfache Hauptfigur, denn seine Frau hat ihn gerade verlassen, weil er sie zu oft geschlagen hat … List

1210: Rennie Airth – Totengedenken

totengedenkenEine Buchrezension von Caro Kruse. England 1947. Die Wunden des Zweiten Weltkriegs sind kaum verheilt, als eine erschreckende Mordserie der Polizei Rätsel aufgibt: Wer tötet anscheinend unbescholtene Männer, die keine erkennbare Verbindung zueinander hatten? Und warum hat sich ein Opfer kurz vor seinem Tod nach dem ehemaligen Scotland-Yard-Inspector John Madden erkundigt? Der pensionierte Madden nimmt an der Seite seines früheren Protegés Detective Inspector Billy Styles die Ermittlungen auf und stößt auf eine alte Rechnung, die noch lange nicht beglichen ist … Goldmann/Randomhouse

1178: Harald Gilbers – Germania

v250xv300shadow_Gilbers_Germania_kleinEine Hörbuchrezension von Melanie Kottig. Berlin 1944: In der zerbombten Reichshauptstadt macht ein Serienmörder Jagd auf Frauen. Makaber stellt er ihre verstümmelten Körper vor Kriegerdenkmälern zur Schau. Alle Opfer hatten eine Verbindung zur NSDAP – doch laut einem Bekennerschreiben ist der Täter kein Regimegegner, sondern ein linientreuer Nazi. Der jüdische Kommissar Richard Oppenheimer, einst erfolgreichster Ermittler der Berliner Kripo, wird von der SS zu den Fällen hinzugezogen. Ein Drahtseilakt für Oppenheimer, dessen Leben am seidenen Faden hängt … audio|media