1953: Dirk Kurbjuweit – Haarmann

Hannover: Robert Lahnstein, der als Ermittler nach Hannover versetzt worden ist, erlebt einen echten Albtraum: Immer wieder verschwinden Jungen. Anscheinend geht ein Serientäter in der Stadt um, und Lahnstein will ihn aufhalten. Bei jeder Frau, die aufs Revier kommt, hat er Angst, dass wieder ein Sohn als verschwunden gemeldet wird. Bald gerät Fritz Haarmann in den Fokus des Ermittlers, doch es gelingt Lahnstein nicht, ihm etwas nachzuweisen – obwohl Haarmann etwas Seltsames an sich hat. Doch auch Lahnstein selbst hat etwas zu verbergen, das in der damaligen Zeit einfach kaum denkbar war und für das er geächtet worden wäre. Und er ist nicht der einzige, der Geheimnisse hat…
Dirk Kurbjuweit verbindet ein Gesellschaftsportrait der 20er Jahre mit einem historischen Kriminalfall, der in Deutschland einer der bekanntesten sein dürfte. Kurbjuweit schafft dabei auf grandiose Weise, Spannung mit realistischen Einblicken in die damalige Zeit zu verknüpfen. Penguin

1936: Niklas Natt och Dag – 1794

Wie sie bereits im SWR2 Lesenswert Magazin angedeutet hat, ist Caro von Niklas Natt och Dags neuem Buch beeindruckt: Mit der sehnlich erwarteten Fortsetzung des Erfolgsbuchs 1973 setzt der Autor erneut neue Maßstäbe und nimmt uns mit nach Stockholm und in die schwedischen Kolonien. Häscher Cardell, der nach dem letzten Fall ziemlich am Ende ist, wird von einer Mutter gebeten, den Tod ihrer Tochter zu untersuchen. Erst hieß es angeblich seien Wölfe Schuld, anschließend wird der frisch angetraute junge Ehemann verdächtigt. Aber die Mutter glaubt nicht, dass er der Mörder ist, und als Cardell beginnt, nach der Wahrheit zu suchen, tun sich erneut äußerst schmutzige Abgründe vor ihm auf… Piper

1599: Michaela Küpper – Kaltenbruch

1954: Im Dorf Kaltenbruch geschieht ein Mord. Die Bewohner sind entsetzt und Hoffmann, der gegen seinen Willen aufs Land versetzt wurde, muss herausfinden, wer der Täter war. Dabei zeigt sich schnell, welche Schäden ein so schlimmer Krieg auch noch Jahre nach seinem Ende anrichten kann… Droemer

1288: Vera Buck – Runa

runa

Ein nicht immer leicht zu lesendes Buch, findet Caro. Das liegt aber kein bisschen an fehlender Spannung oder einem Plot, der zu weit hergeholt ist – im Gegenteil. Was sie als Leserin verstört hat, ist die Deutlichkeit der historischen Fakten, besonders der Umgang mit psychisch kranken Menschen in der Zeit, in der der Roman spielt. Ihr Urteil: Fundiert und lesenswert! Limes Verlag