1032: Håkan Nesser – Himmel über London

Himmel-über-LondonEine Buchbesprechung von Kristine Greßhöner.

Sie erreichen London um 16.50 Uhr an der Paddington Station. Der fast 70jährige Leonard Vernim und seine amerikanische Lebensgefährtin Maud. Leonard ist schwerkrank – und Maud ist besorgt. Und zwar mehr, als es die Lage sowieso schon erfordern würde. Irgend etwas Geheimnisvolles geht vor sich, irgendetwas verschweigt ihr Leonard. Ein großes, wahrscheinlich letztes Geburtstagsfest hat er geplant. Auch ihre beiden Kinder aus erster Ehe sind eingeladen – die neurotische Irina, der ständig an Geldmangel leidende Gregorius. Sowie zwei mysteriöse Gäste, deren Namen sie nicht kennt. Gleichzeitig geht ein Serienmörder in der Stadt um – es braut sich etwas zusammen unter dem Himmel von London. VERLAG

KK 470: Donna Leon – Schöner Schein

Während einer Abendeinladung bei seinen Schwiegereltern lernt Brunetti den venezianischen Großindustriellen Maurizio Cataldo und dessen deutlich jüngere Ehefrau Franca Marinello kennen. Diese wird wegen ihres nach Schönheitsoperationen maskenhaft entstellten Gesichts in der Klatschpresse nur „Superliftata“ genannt. Doch mit ihren profunden Literaturkenntnissen beeindruckt sie Brunetti mehr, als ihm selbst lieb ist. Seine Nachforschungen ergeben schnell, dass das Ehepaar hinter seiner Fassade einiges zu verbergen hat. Gleichzeitig wird Brunetti von einem Sonderbeauftragten der Carabinieri, Maggior Guarino, um Unterstützung bei dessen Ermittlungen in einem brisanten Müllskandal gebeten. Als Guarino kurz darauf ermordet aufgefunden wird, nimmt Brunetti die Spur auf und stößt auf illegale Mülltransporte und – wie kann es anders sein – die Mafia.

Simone Schultze bespricht: „Schöner Schein: Commissario Brunettis achtzehnter Fall“ von Donna Leon, als gebundene Ausgabe bei Diogenes im Mai 2010.

KK 423: Alexandra Kui – Wiedergänger

Nicht jeder, der verschwindet, wird vermisst. Als Tönges Engel, Sprengmeister im Ruhestand, nach einem Streit mit der Verwandtschaft das Haus verlässt und nicht mehr zurückkommt, kümmert das niemanden. Bis seine Enkeltochter und Firmenerbin Liv anfängt, Fragen zu stellen. Alte Narben reißen auf. Hat jemand aus der zerrütteten Lübecker Familie den schroffen Patriarchen beseitigt? Oder hat sich Tönges Engel abgesetzt, um endlich den Geistern seiner Vergangenheit die Stirn zu bieten? Livs Suche führt bis nach Island, wo Tönges’ Schwester bereits auf sie wartet. Dort muss Liv nicht nur gegen Schnee und Eis, sondern auch gegen einen angeblichen archaischen Fluch kämpfen.

Besprochen von Kristine Greßhöner.

KK 420: Domingo Villar – Strand der Ertrunkenen

Die Leiche eines Fischers wird an die galicische Küste geschwemmt. Seine Hände sind mit einer Plastikfessel zusammengebunden, was auf einen Freitod nach alter Seemannsart schließen lässt. Inspektor Leo Caldas zweifelt an der Selbstmordtheorie und hört sich im Heimatort des ertrunkenen Fischers unter den abergläubischen Dörflern um. Der Geist eines verstorbenen Kapitäns soll umgehen und an dem Fischer Rache genommen haben. Doch Caldas gibt wenig auf derlei Seemannsgarn. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf unrühmliche Details aus der Vergangenheit des Fischers, die diesem zum Verhängnis geworden sind.

Besprochen von Friederike Brühöfener.

KK 384: Edith Kneifl – Schön tot

Eine hübsche Frau wird grausam getötet, eine junge Serbin kommt bei einer mysteriösen Gasexplosion ums Leben, eine dritte, die eigentlich keine Frau ist, entgeht dem Tod nur knapp. Dann schlägt der Serienkiller noch ein weiteres Mal zu… Die rothaarige Romni Katharina Kafka, Kellnerin in einem Margaretner Café, verfolgt die Morde in ihrem Stadtviertel mehr mit Neugier als mit Schrecken. Doch als der geheimnisvolle Täter dann auch sie ins Visier zu nehmen scheint, nimmt sie selbst die Fährte auf. Gemeinsam mit ihrem Freund, dem exaltierten Transvestiten Orlando, verfolgt sie die Spuren des Täters quer durch Margareten.

Rezensentin: Kristine Greßhöner.

Mehr über das Buch beim Verlag. ++ Frisch vom Tatort: LeseLustFrust aus Wien sieht das Ganze aus heimischer Perspektive.