1204: Sam Millar – True Crime

truecrimeEine Buchvorstellung von Kristine Greßhöner. Diese Geschichte beginnt im Norden Belfasts: Dort wird 1955 Sam Millar geboren, der Vater Protestant, die Mutter Katholikin. Der Riss, der ganz Irland teilt, geht mitten durch Sams Familie. Sam geht früh von der Schule ab und arbeitet in einem Schlachthof. Als Teenager schließt er sich der IRA an, bis er eines Nachts von der Polizei aus seinem Bett gerissen wird. Es folgen Jahre im härtesten Knast Europas. Nach seiner Entlassung geht Sam Millar nach New York, wo er einen Comicladen eröffnet, sich in Spielkasinos herumtreibt und schließlich einen verwegenen Plan ersinnt: den Überfall auf das Gelddepot der Firma Brink’s, mit dem Sam Millar Kriminalgeschichte schreibt – und der hier erstmals aus der Sicht des Täters erzählt wird. Atrium

1085: Anna Grue – Die guten Frauen von Christianssund

grue_diegutenfrauenEine Buchbesprechung von Jost Hindersmann.

In der beschaulichen Kleinstadt Christianssund, malerisch an einem Fjord gelegen, gibt es einen kleinen Hafen, ein schickes Villenviertel, eine hässliche Fußgängerzone – und seit Neuestem eine Leiche. In einer Werbeagentur ist die Putzfrau ermordet worden. Bei den Ermittlungen stößt Kommissar Flemming Torp sofort auf Schwierigkeiten: Keiner kennt den Nachnamen der Frau, die seit Jahren ebenso effektiv wie unbemerkt hinter den Werbern aufgeräumt hat. Torp zieht widerwillig seinen Jugendfreund, den Werbefachmann Dan Sommerdahl hinzu, der Torp vor Jahren die Freundin ausgespannt und sie geheiratet hat. Nach einem Burn-out wollte Sommerdahl seiner Branche eigentlich den Rücken kehren; nun steckt er plötzlich wieder mittendrin. Und während er gemeinsam mit Torp den Mörder jagt, muss Sommerdahl feststellen, dass seine Frau und der Kommissar sich noch immer viel zu erzählen haben … ATRIUM

956: Sam Millar – Die Bestien von Belfast

karlkane_bestien»Sie öffnete die Augen. Was sie sah, erfüllte sie mit Entsetzen. Ein Stück Knochen ragte wie ein bleiches Teleskop aus ihrem linken Bein. Stimmen schossen ihr wie Querschläger durch den Kopf.
Sieh nach, ob sie tot ist.
Machst du Witze? Klar ist die tot.
Manisches Gelächter. Bestien.
Schneid ihr die Kehle durch. Sicher ist sicher.
Sie begann zu beten: Macht schnell.«

Zwanzig Jahre danach: Karl Kane ist Privatermittler in Belfast. Als eine männliche Leiche im Stadtpark gefunden wird, erhält er den Auftrag, herauszufinden, warum der Mann sterben musste. Die Motive seines Auftraggebers sind undurchsichtig. Doch Kane braucht das Geld. Als noch mehr Menschen auf verstörende Weise ermordet werden, merkt er, dass er niemandem mehr trauen kann. Dann holt ihn die eigene Vergangenheit ein, und es wird kalt in Belfast – sehr kalt. (Verlag) Eine Buchvorstellung von Kristine Greßhöner.

KK 279: Sammelrezension Bruen, O’Flynn

http://ecx.images-amazon.com/images/I/41gwVc9WQlL._SL500_AA240_.jpgKen Bruen – Jack Taylor fliegt raus: Als Polizist lauert Jack Taylor – nur mit einer Thermoskanne voll Brandy mit einem Schuss Kaffee bewaffnet – Verkehrssündern auf. Als ein schwarzer Mercedes an ihm vorüberrauscht, hält er den Wagen an. Das Rückfenster gleitet nach unten. Auf der Bank sitzt ein hoher Regierungsbeamter des Finanzministeriums. Und Jack schlägt zu. Daraufhin fliegt Taylor raus. Und macht als Privatdetektiv weiter. Er bezieht sein neues „Büro“ im Grogan’s, dem einzigen Pub in Galway, in dem er noch nie Hausverbot hatte. Eigentlich ein ernsthafter Ort für ernsthaftes Trinken. Doch schon bald hat Jack seinen ersten Fall an der Backe.

Catherine O’Flynn – Was mit Kate geschah: Birmingham, 1984. Die elfjährige Kate gründet gemeinsam mit ihrem Stoffaffen eine Privatdetektei. Bevorzugtes Beobachtungsobjekt: das im Bau befindliche Einkaufszentrum Green Oaks. Bewaffnet mit ihrem Notizbuch schleicht Kate hinter verdächtigen Personen her, notiert sich alles, was sie sieht. Auffällig erscheint ihr ein Mann, der sich stundenlang in der Nähe des Spielplatzes aufhält … 2003. Kurt, Wachmann im Einkaufszentrum Green Oaks, traut seinen Augen nicht: Eines Nachts sieht er auf dem Monitor ein kleines Mädchen mit einem Stoffaffen im Arm durch die menschenleeren Gänge irren. Das Mädchen sieht genau aus wie die kleine Kate, die Kurt kannte und die vor zwanzig Jahren spurlos verschwunden ist. Niemand glaubt Kurt, nur Lisa aus dem Plattenladen macht sich mit ihm auf die Suche durch die endlosen Weiten von Green Oaks.

Rezensentin: Kristine Greßhöner.

++ Mehr über die Bücher beim Verlag. ++ Mehr über Ken Bruen auf seiner Website. ++ Mehr über Catherine O’Flynn in der Wikipedia. ++