KK 458: Thomas Glavinic – Der Kameramörder

»Ich wurde gebeten, alles aufzuschreiben.« Mit diesem Satz beginnt der Ich-Erzähler seinen Bericht über ein Osterwochenende, an dem er und seine Lebensgefährtin ein befreundetes Paar in der Steiermark besuchen. Während die Medien minutiös über einen am Karfreitag begangenen Doppelmord an zwei Kindern berichten, den der Mörder mit einer Videokamera aufgenommen haben soll, pendeln die vier Freunde zwischen Fernseher und Kartenspiel, Küche und Gesprächen hin und her. Angewidert und zugleich voller Lust an der Sensation, kommentieren sie das Vorgehen der Medien. Draußen, in der »wirklichen« Welt, wird unterdessen fieberhaft nach dem Mörder gesucht.

Stefan Baumgartner bespricht: „Der Kameramörder“ von Thomas Glavinic, u.a. 2006 als Taschenbuch bei dtv.

KK 434: Manfred Wieninger – Prinzessin Rauschkind

Marek Miert, schwergewichtiger Hinterhof-Detektiv aus Harland, ist nicht gerade vom Erfolg verwöhnt. Die trostlosen Jobs, mit denen er sich über Wasser hält, sind nicht gut fürs Renommee. Den verschwundenen Liebhaber eines verzweifelten Mädchens zu suchen, gehört da schon zu den besseren Aufträgen. Doch dann stolpert Miert über eine Leiche, die dem Gesuchten zum Verwechseln ähnlich sieht, und schon sitzt der Diskont-Detektiv mit Hang zu Mozartkugeln, Mannerschnitten und tiefgründigen Rotweinen selbst in der Bredouille.

Besprochen von Simone Schultze.

KK 418: Georg Haderer – Schäfers Qualen

Die Vergangenheit ist ein Hund – und wenn sie zubeißt, lässt sie einen nicht mehr los. Diese schmerzhafte Erfahrung macht Johannes Schäfer von der Wiener Kriminalpolizei, als er in einem Mordfall in Kitzbühel ermittelt: Ein Unternehmer aus der Stadt wurde bewusstlos geschlagen und an einem Gipfelkreuz aufgehängt. Wenig später geschieht ein zweiter brutaler Mord. Dass die Fälle zusammenhängen, scheint auf der Hand zu liegen – aber plant der Täter noch weitere Morde? Und wie passt der ehemalige RAF-Terrorist ins Bild, auf den Schäfer bei seinen Nachforschungen stößt?

Besprochen von Stefan Baumgartner.

KK 399: Christoph Wagner – Muj und der Herzerlfresser von Kindberg

Ein Mordfall in Kindberg, der idyllischen steirischen Kleinstadt an der Südbahn-Strecke, das wäre an und für sich schon ungewöhnlich genug – aber wenn dann noch der Brustkorb der Leiche fein säuberlich geöffnet und das Herz verschollen ist, dann wird auch der sonst stets gelassene Bezirksinspektor Muj hellhörig: Hat etwa der lokale Satanisten-Zirkel seine Finger im Spiel? Oder ist gar ein Nachahmungstäter des legendären „Herzerlfressers von Kindberg“ aus der Barockzeit am tödlichen Werk? Der mürrische, stets eine Virginier paffende Muj setzt seine legendäre Körperfülle in Bewegung und taucht ein in die kriminellen und zwischenmenschlichen Abgründe, die sich in der verschlafenen Provinz südlich des Semmerings auftun…

Besprochen von Kristine Greßhöner.

KK 384: Edith Kneifl – Schön tot

Eine hübsche Frau wird grausam getötet, eine junge Serbin kommt bei einer mysteriösen Gasexplosion ums Leben, eine dritte, die eigentlich keine Frau ist, entgeht dem Tod nur knapp. Dann schlägt der Serienkiller noch ein weiteres Mal zu… Die rothaarige Romni Katharina Kafka, Kellnerin in einem Margaretner Café, verfolgt die Morde in ihrem Stadtviertel mehr mit Neugier als mit Schrecken. Doch als der geheimnisvolle Täter dann auch sie ins Visier zu nehmen scheint, nimmt sie selbst die Fährte auf. Gemeinsam mit ihrem Freund, dem exaltierten Transvestiten Orlando, verfolgt sie die Spuren des Täters quer durch Margareten.

Rezensentin: Kristine Greßhöner.

Mehr über das Buch beim Verlag. ++ Frisch vom Tatort: LeseLustFrust aus Wien sieht das Ganze aus heimischer Perspektive.

KK 300: Anni Bürkl – Schwarztee

Das beschauliche Altaussee im Salzkammergut. In Berenike Roithers neu eröffnetem Teesalon trifft man sich zur Lesung des skandalumwitterten Autors Sieghard Lahn. Doch ein Besucher steht zur Pause nicht mehr auf und schnell ist klar: Der Journalist Robert Rabenstein wurde ermordet. Kein guter Auftakt für Berenikes beruflichen Neuanfang. Aber als Frau der Tat beschließt sie, selbst Licht ins Dunkel zu bringen – auch wenn sie sich dazu im fernen Wien der eigenen Vergangenheit stellen muss …

Mit Unterstützung des Gmeiner-Verlages verlosen wir drei Exemplare des Buches. Die drei Gewinnfragen erfahrt ihr in dieser Folge. Mitmachen könnt ihr per E-Mail an info[at]krimikiste.com bis zum 24.12.09 um 14 Uhr.

Rezensentinnen: Susanne Kellersmann, Kristine Greßhöner.

++ Die Autorin hat auf Ihrer Website eine Liste von Rezensionen zusammengestellt. ++ Mehr über das Buch beim Verlag. ++ ++ Die Krimikiste unterstützen und dieses Buch jetzt bei Amazon bestellen. ++

KK 288: Thomas Himmelbauer – Tod in Pannonien

Im kleinen südburgenländischen Ort Güttenbach, dessen Bevölkerungsmehrheit kroatisch spricht, werden zwei Ausländer ermordet: zunächst eine slowakische Altenpflegerin und rund ein Monat später der Leiter einer slowakischen Volkstanzgruppe. Bei den Ermordeten werden Plakate mit der Aufschrift Bajuwarische Befreiungsfront gefunden. Erinnerungen an die Attentate von Franz Fuchs werden wach. Ein junger Beamter des Innenministeriums, Anton Geigensauer, soll den Fall lösen. Doch kaum hat Geigensauer die Einwohner von Güttenbach kennen gelernt, geschieht ein weiterer Mord.

Rezensentin: Friederike Brühöfener.

++ Mehr über das Buch beim Verlag. ++ Eine Besprechung im LeseLustFrust-Blog. ++ Dieses Buch jetzt bei Amazon bestellen. ++

KK 266: Thomas Askan Vierich – Blutgasse

Barbara, die kapriziöse Tochter eines bekannten Wiener Baulöwen, wird verfolgt und bedroht. Sie überredet den Journalisten und Lebemann Alfred Brinkmann, sie als eine Art Leibwächter zu begleiten. Dann wird Barbaras Vater tot aufgefunden, eingegossen in Beton. Und Alfred gerät in ein Netz erotischer Versuchungen, tödlicher Intrigen im Baumilieu und dunkler Familiengeheimnisse, in dem Lüge und Vergessen, Sex und Business, Mord und Totschlag nah beieinander liegen …

Rezensentin: Kristine Greßhöner.

++ Mehr über das Buch beim Verlag. ++ Mehr über den Autor auf seiner Website. ++ Besprechungen beim Literaturhaus und im Büchertreff.  ++ Die Krimikiste unterstützen und dieses Buch jetzt bei Amazon bestellen. ++

KK 251: Wolf Haas – Der Brenner und der liebe Gott

Der Brenner, Expolizist und Exdetektiv, hat endlich einen guten Job gefunden. Noch nie im Leben hat er sich so wohlgefühlt. Aber es wäre nicht der Brenner, wenn es lange dauern würde, bis wieder was passiert. So sorgt eine Tafel Schokolade für eine Kettenreaktion, an deren Ende sieben Begräbnisse stehen.

Sprecher: Kristine Greßhöner, Jan Joachimsen.

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KK 178: Pierre Emme – Schneenockerleklat

Dieses Mal ist Sven zu Gast. Der Berliner schreibt auf seiner Webseite www.lesensiegut.de – na klar – über Bücher und twittert regelmäßig über seinen Alltag. Hier sein Text zum Wiener Krimi:

In seinem neunten Fall arbeitet Mario Palinski als Organisator der 50. Jahresversammlung der European Federation of Investigative Criminalists. Fünf Tage soll diese dauern. Wenn alles perfekt läuft, kann für Palinski eine Stelle als Eventmanager in der EFIC herausspringen. Doch dann kommt alles anders: Schon im Zug, der die Gäste zum Veranstaltungsort bringt, wird eine Leiche gefunden. Alles deutet auf einen natürlichen Tod hin – zumindest auf den ersten Blick. Und dann wird auch noch Albert, ein Cousin von Palinskis Lebensgefährtin Wilma, entführt.

++ Mehr über das Buch beim Verlag. ++ Mehr über den (verstorbenen) Autor im Krimilexikon. ++ Ebenso verhalten wie Sven äußert sich Elisabeth Pratscher. Lob kommt von Marianne Fischer. ++ Caren Löwner hat die anderen Titel der Reihe rezensiert. ++ Kurz und knapp unzufrieden mit einem anderen Band: Watsons Brainstorm. ++ In Krimikiste 127 habe ich euch den Vorgänger „Florentinerpakt“ vorgestellt. ++

KK 174: Stefan Slupetzky – Lemmings Zorn

Der Lärm höhlt den Schädel aus, dazu kommt die Kälte des Wiener Winters: Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen kann der Lemming nur die Hände ringen, denn Bauarbeiten zerstören die Idylle des frischgebackenen Vaters und seiner Beinahe-Angetrauten Klara. Wie gut, dass es den Schutzengel Angela Lehner gibt – zudem tatkräftige Geburtshelferin, die den kleinen Benjamin in ihre Obhut nimmt. Wenig später ist Angela tot, vergiftet mit einem Mittel im warmen Kakao.

++ Mehr über das Buch beim Verlag. ++ Mehr über den Autor auf krimiautoren.at ++

Folge 157 – Die Krimikiste stellt vor: Heinrich Steinfest „Mariaschwarz“

Das Leben ist voller Sackgassen und Standby-Zeiten. Für den einen (Vinzent Olander) heißt es auszuharren und nach dem einen Kind (Clara) zu suchen, für den anderen (Kommissar Lukastik) heißt es aufzuwachen und seine Liebe von früher anzuheizen. Und sobald der Play-Button gedrückt wird, taucht ein Skelett auf, fallen Schüsse, flüchtet jemand und am Ende finden die zueinander, die zusammengehören – ein Buch über Verlust, Liebe, Verwirrung, Inzest, Lügen und vieles, vieles mehr, irgendwo rund um einen pechschwarzen See in Österreich.

++ Mehr über Buch und Autor beim Verlag. ++ In den Medien wurde viel, lang und breit diskutiert und geschrieben, z.B. von Thomas Klingenmaier, Ekkehard Knörer, Beate Mainka und Sonja Fouraté.++ Zuweilen persönlicher und dafür kunterbunter in der Blogosphäre: z.B. von lottalotter, dem Dünenwanderer und Ralf Koss sowie bei zeitsturz und auf Eselsohren.at. Auch Annik Rubens erwähnt das Buch kurz. ++ Frisch gekürt: Der Roman hat den dritten Platz beim Deutschen-Krimi-Preis belegt. ++

Folge 156 – Die Krimikiste stellt vor: Eva Rossmann „Verschieden“

Mira Valensky, Journalistin aus Wien, muss ihrer Kollegin Gerda Hofer helfen. Deren Mann will überraschend die Scheidung und Gerda wegen ihres Ehebruchs keinen Pfennig abgeben. Das Hin und Her findet aber schnell ein Ende, als die Leiche ihres Mannes in einem Steinbruch gefunden wird. Doch damit fängt das Schlamassel erst an: Wieso lügen Gerda und ihr Liebhaber und was hat ihr minderjähriger Sohn mit dem Mord zu tun? Von dem Gefühlschaos angesteckt macht Mira ihrem Oskar einen Heiratsantrag per SMS und der nimmt die weinselige Idee sehr, sehr ernst…

++ Mehr über das Buch beim Verlag. ++ Mehr über die Autorin auf ihrer Homepage. ++ Ein Kommentar zu Krimi und Wein vom Winzer Bernhard Fiedler. ++ Über Putzfrauen in Büchern äußert sich Gesine Schulz. ++ Dies ist der 8. Krimi der Reihe mit Mira Valensky. Der 10. ist kürzlich im Folio-Verlag erschienen. ++

Folge 145 – Die Krimikiste stellt vor: Wolf Haas „Wie die Tiere“

„Jetzt ist schon wieder was passiert.“ Im Wiener Augarten streut jemand mit Nadeln gespickte Hundekekse aus. Selbsterklärte Tierfreunde und hundelose Eltern mit Kindern bilden zwei feindlich gesinnte Parteien, jeder hat jeden im Verdacht. Privatdetektiv Brenner, wohnhaft über einer Bar namens White Dog, soll den Attentäter finden. Dann wird eine attraktive Spendensammlerin tot gebissen und ein Hund erschossen und Brenner bekommt eine Ohrfeige, bei dem ihm Hören und Sehen vergehen.

++ Besprechungen und Kommentare zu den Büchern von Wolf Haas finden sich in erschöpfender Breite hier. ++ Einzelne Artikel stammen von Philipp Steglich, Tobias Gohlis, Manfred Papst, Uwe Wittstock und Iris Kammerer. ++ Reaktionen in der Blogosphäre von Katha und bei krimi.krimi, in der Portraetgalerie und bei Zingara. ++

Folge 134 – Die Krimikiste stellt vor: Robert Pucher „Krokodilstränen“

KrokodilstränenIrgendjemand meuchelt Versicherungsvertreter und irgendwer hat einen quicklebendigen Alligator in die Donau entlassen. Erstere mag Dr. Simone Reichenbach sowieso nicht, nichtsdestotrotz muss sie die Ermittlungen leiten. Bezirksinspektor Doppler ist ihr dabei keine große Hilfe – einerseits wegen seines strengen Körpergeruchs, andererseits wegen seiner privaten Jagd auf einen Anlageberater. Auch Mag. Kleist ist auf Abwegen und soll, dies allerdings auf dem Dienstweg, das ominöse Reptil jagen. Am Ende sind – typisch Pucher – mal wieder einige private und berufliche Katastrophen sowie mehrere menschliche und tierische Opfer zu beklagen. Herrlich unanständig!

++ Mehr über das Buch beim Verlag. ++ Mehr über den Autor auf seiner Homepage. ++ Besprechungen gibt es hier, hier und hier. ++

Folge 133 – Die Krimikiste stellt vor: Eva Rossmann „Wahlkampf“

Beschäftigt sich Mira Valensky sonst mit chicen Lifestyle-Themen, geht es diesmal sehr viel bodenständiger zu – wenn auch nur auf den ersten Blick. Der Zufall will es bzw. ihr Chef bestimmt, dass Mira strafversetzt wird in das Wiener Wahlgeschehen. Und das gerät plötzlich zu einem Schaulaufen von Todesfällen.

++ Mehr über die Bücher beim Verlag. ++ Mehr über die Autorin auf ihrer Homepage und akustisch beim ORF. ++ Besprechungen des Buches sowie Übersichten der Reihe um Mira Valensky gibt es hier, hier, hier und hier. ++ Das neueste Buch ist kürzlich erschienen und heißt „Russen kommen„. ++

Folge 127 – Die Krimikiste stellt vor: Pierre Emme „Florentinerpakt“

Dem Wiener Bankdirektor Garber wird übel mitgespielt: Seine Villa fliegt mitsamt der ungeliebten Gattin in die Luft, er soll eine Vergewaltigung begangen haben und zu allem Überfluss erlebt er hautnah einen Bankraub mit. Kriminologe Mario Palinski quartiert derweil einen Zahnarzt in seinem Büro ein, weil der glaubt, er müsse – zu Recht, wie sich herausstellt – um sein Leben fürchten. Als der Doktor zur Tarnung in Damenkleidung auftritt, hat Palinskis Lebensgefährtin die Schnauze voll und ihr Liebster findet heraus, dass Garbers Fall und die Todesangst des Arztes zusammenhängen.

++ Mehr über das Buch beim Verlag. ++ Informationen über den kürzlich verstorbenen Autor auf krimilexikon.de ++ Rezensionen bei LeseLustFrust und (zu anderen Titeln der Reihe) von Caren Löwner ++

Folge 125 – Die Krimikiste stellt vor: Beate Maxian „Tod mit Seeblick“

Attersee KrimiAm Attersee geht ein Mörder um: Die nackte Leiche einer angesehenen Richterin wird im Garten ihrer Villa gefunden. Später stoßen Taucher auf eine versenkte Frauenleiche im See. Kriminalistin Sandra Anders und ihre Assistentin Rosa Mairinger ermitteln in Justiz-Kreisen und machen sich zuweilen ziemlich unbeliebt. Nebenbei bestimmen Liebeskummer und Alltagsstress das Leben der beiden Polizistinnen.

++ Mehr über das Buch beim Verlag. ++ Mehr über die Autorin auf maxian.at und in einem Interview. ++ Sie ist übrigens Mit-Organisator eines Krimifestivals. ++

Folge 115 – Die Krimikiste stellt vor: Peter Oberdorfer "Kreuzigers Tod"

Im gespaltenen Schädel des Opfers steckt noch die Axt, während direkt daneben der Künstler Mannlechner im Wald hockt und die Szenerie zeichnet. Der verschrobene Polizist, in diesem schmalen Krimi der Ich-Erzähler, wird von der alten Mühlbacherin an den Tatort gelotst und kann angesichts des grotesken Bildes nur überfordert staunen. Verdächtige gibt es in dem österreichischen Bergdorf so einige, obwohl die Einwohnerzahl überschaubar ist. Leichtsinn, Übermut, Alkoholismus und die düsteren Geschehnisse der Nazizeit beeinflussen die Ereignisse und sorgen für mehrere Schusswechsel.

++ Mehr über Buch und Autor beim Verlag. ++ Weitere Rezensionen auf x-zine.de, krimi-couch.de, focus.de und krimiblog.de ++

KK 111: Thomas Raab – Der Metzger sieht rot

Auf den Rängen eines Fußballstadions werden Menschen zu Tieren und tragen ihre Verdorbenheit zur Schau – so meint Willibald Adrian Metzger. Still und leise leidet er unter den Verbalattacken der Fans, als plötzlich der geschmähte, farbige Torwart tot auf dem Spielfeld zusammenbricht. Ziemlich mitgenommen – mehr von einer nahenden Grippe, denn vom Sterben auf dem Rasen – schleppt sich der Metzger ins heimische Bett. Als seine geliebte Danjela wenig später vor dem Stadion zusammengeschlagen wird und ins Koma fällt, da erfasst den Metzger die Wut und er sucht die Täter.

++ Mehr über das Buch beim Verlag. ++ Mehr über den Autor auf thomasraab.com ++ Rezensionen von Dieter Paul Rudolph, Jörg von Bilavsky, Dietmar Jacobsen und Jochen König. ++ Der erste Teil mit dem Metzger heißt „Der Metzger muss nachsitzen“ und erscheint im Oktober als Taschenbuch. ++

Folge 49 – Die Krimikiste stellt vor: Thomas Raab "Der Metzger muss nachsitzen"

Ein wenig angesäuselt vom Rotwein trifft Restaurator Willibald Adrian Metzger nächtens auf die Leiche eines ehemaligen Klassenkameraden. In Auge und Hirn steckt ein alter Zeigestab, mausetot ist der Felix Dobermann damit. Als der Metzger mit polizeilicher Unterstützung wenig später zurückkehrt, fehlt vom Toten jede Spur. Ein wenig angesäuert über die Störung in seinem Leben muss er feststellen, dass der Täter ein Spielchen mit ihm treibt und Indizien zuspielt. Der Unhold stammt aus den Reihen seiner ehemaligen Klassenkameraden, da ist sich W. A. M. sicher und schaut sich ein wenig um.

++ Mehr über das Buch (288 Seiten, 19,90 Euro) beim Verlag. ++ Mehr über den Autor auf seiner Homepage. ++

Folge 40 – Die Krimikiste stellt vor: Hermann Bauer "Fernwehträume"

http://ecx.images-amazon.com/images/I/41%2BqsA67JaL._SL500_AA240_.jpgSusi Niedermayer, die immer von einer Reise nach Amerika getraeumt hat, liegt erschlagen in ihrer Wohnung im Norden Wiens. Die Geruechtekueche brodelt, schließlich ist von verschmaehter Liebe die Rede und es fehlen 5000 Euro. Chef-Ober Leopold aus dem Kaffeehaus Heller ermittelt behutsam in Wien.

++ Mehr ueber Buch (277 Seiten fuer 9,90 Euro) und Autor beim Verlag. ++ Ein Café Heller gibt es in Wien m. W. nicht. Floridsdorf dagegen ist ziemlich real, ich war auch schon in dem besagten 21. Wiener Gemeindebezirk. ++

Folge 36 – Die Krimikiste stellt vor: Robert Pucher "Katerfrühstück"

http://ecx.images-amazon.com/images/I/41ZV4FW8PZL._SL500_AA240_.jpgDer Wiener Schriftsteller Daniel Reichenbach streitet mit seiner Lektorin. Wenig spaeter findet er ihre zerstochene Leiche in seiner Badewanne. Bezirksinspektor Doppler droht den Verstand zu verlieren; er begeht eine Vergewaltigung und wird vom Opfer erpresst. Dr. Simone Reichenbach ist frustriert und laesst sich gehen: sie zerschneidet Dopplers Kleidung und laesst den Rohrstab sprechen. Krude Unterhaltung!

++ Mehr ueber das Buch (240 Seiten fuer 12,- Euro) beim Verlag. ++ Mehr ueber den Autor und ein Gewinnspiel auf seiner Homepage. ++ Den zweiten Band hatte ich schon vorgestellt ++

Folge 23 – Die Krimikiste stellt vor: Alfred Komarek "Polterabend"

http://ecx.images-amazon.com/images/I/41ZP5ETKYVL._SL500_AA240_.jpgWenn im künftigen Eiswein ein Toter liegt, der zuvor von einer Weinpresse getroffen wurde, ist dies ein Fall für Gendarm Simon Polt aus dem niederösterreichischen Weinviertel. Alfred Komarek setzt in seinem sehr dialogreichen, vierten und damit (momentan) letzten Band um den Fahrrad fahrenden Polizisten aus Österreich dem Weinviertel und seinen Bewohnern ein literarisches Denkmal – meine Leseempfehlung für all diejenigen, die Krimis weder schnelllebig noch auffallend modern mögen.

++ Mehr zum Buch (236 Seiten für 8,90 Euro) beim Verlag. ++ Mehr über den Autor auf seiner Homepage. ++ Rezensionen von Anne Zauner und Wolfgang Gonsch. ++ Aha, Katzen und Krimis bzw. deren Autoren, ich habe ja schon mehrfach darauf hingewiesen, dass das eindeutig zusammenhängt, hier der Beweis. ++

Folge 17 – Die Krimikiste stellt vor: Robert Pucher "Rattenfalle"

http://ecx.images-amazon.com/images/I/41CW%2BGYwGcL._SL500_AA240_.jpgWo anfangen? Es spielen mit: die Ratte Jochen, die Gewichtsprobleme hat, die Täterin, die der Kommissar – pardon – bespringt und dann mit einem Krampf an prekärer Stelle nicht mehr freilässt, die Krähen, die den Toten am See zerhacken und so für Übelkeit sorgen, eine paramilitärische Bande von Trunkenbolden, die das Dritte Reich reanimieren wollen, nicht zuletzt eine jungfräuliche Dame, die sich mal richtig aufbrezelt und sämtliche Conténance verliert. Ein Reigen an Skurilitäten spielt sich in Wien ab und immer wieder höre ich das laute Auflachen, das offenbar ich selbst verursache – ein deliziöses Buch!

++ Mehr zum Buch (239 Seiten für 12,-) beim Verlag. ++ Mehr zum Autor auf dessen Homepage. ++ Der erste Teil heißt übrigens „Katerfrühstück“. ++

Folge 13 – Die Krimikiste stellt vor: Heinrich Steinfest “Tortengräber”

http://ecx.images-amazon.com/images/I/41Rhg-BUrfL._SL500_AA240_.jpgWeniger ein Krimi der üblichen Gangart und weniger eine vollständige Rezension meinerseits – mit diesem Titel habe ich mich etwas schwer getan. Allerdings hat das Buch durchaus Potenzial, es muss nur den persönlichen Geschmack exakt treffen; das zeigen schon die sehr unterschiedlichen Rezensionen im Netz. Klaus Vavra ist Lebensmittelchemiker, isst jeden Morgen ein Croissant und ruft in seiner Freizeit Frauen an und schweigt dabei. Eines Tages gerät er auf diese Weise mitten in einen Entführungsfall und landet als mutmaßlicher Erpresser hinter Gittern. Seltsam nur, dass eine Mädchenleiche in der Nähe der Gasse auftaucht, die er per Zufall und völlig unbedarft nennt.

++ Eine allumfassende Übersicht listet krimi-couch.de auf. ++ Lesenswerte Rezensionen bieten B. Sperber, buchkritik.at und Tom’s Krimitreff. ++ Die erste Auflage hieß To(r)tengräber, bei der Neuauflage vom Piper Verlag entfallen die Klammern. Das Buch kostet 7,95 Euro und umfasst 283 Seiten. ++

Folge 12 – Die Krimikiste stellt vor: Eva Rossmann “Wein & Tod”

http://ecx.images-amazon.com/images/I/51ZJWa%2BgCDL._SL500_AA240_.jpgFrisch als Taschenbuch erschienen und dann noch als Leihgabe einer Freundin bei mir gelandet. „Wein & Tod“ ist der siebte Krimi um die Wiener Journalistin Mira Valensky. Wieder wird oft und gerne gekocht, dieses Mal ermitteln Mira und ihre Putzfrau Vesna – so bezeichnet sie sich selbst, sonst würde ich Raumpflegerin schreiben – im österreichischen Weinviertel, einer bekannten Anbauregion vor den Toren Wiens. Dort wird der Weinbauer Hans Berthold beim Joggen erschossen. Neben den großen Themen des Buches, nämlich Weinanbau und dessen Organisation, Finanzierung und praktische Durchführung, gerät die Suche nach dem Mörder fast ein wenig ins Abseits. PS: Hinweis zu S. 178 = Leena Lehtolainen schreibt man so!

++ Besprochen habe ich bereits ein anderes Buch von Eva Rossmann, nachzulesen und zu hören in Folge 5. ++ Lesenswerte Rezensionen findet ihr auch hier, hier und hier. ++ Das Buch ist im November 2007 als Taschenbuch erschienen, umfasst 286 Seiten und kostet 7,95 Euro. ++

Folge 6 – Die Krimikiste stellt vor: Stefan Slupetzky "Der Fall des Lemming"

http://ecx.images-amazon.com/images/I/413kyKDuw5L._SL500_AA240_.jpgStefan Slupetzky, freischaffender Autor und Illustrator aus Wien, lässt seinen Protagonisten in der österreichischen Hauptstadt ermitteln. Der ehemalige Polizist Leopold Wallisch, genannt Lemming, arbeitet nun bei einer Detektei und spürt dem pensionierten Lehrer Grinzinger auf dem Kahlenberg hinterher. Plötzlich bimmelt ein Handy (nein, meines zwar auch, aber dieses Mal das des Opfers) und die besagte Zielperson liegt mit eingeschlagenem Schädel im Gras. Der Lemming gerät unter Verdacht, jemand wird zu Fleischgehacktem verarbeitet, er erlebt ein amouröses Abenteuer und der Hund Castro kackt auf sein Kopfkissen. Krude Unterhaltung in typisch österreichischem Stil.

++ Der Autor hat eine eigene Homepage und ist ansonsten im Web sehr präsent mit Interviews und Co. ++ Das Taschenbuch kostet 8,95 Euro, umfasst die 256 Seiten und ist bei Rowohlt erschienen. Eine chronologische Auflistung der Titel findet sich auf der Krimi-Couch. ++

Folge 5 – Die Krimikiste stellt vor: Eva Rossmann „Ausgekocht“

http://ecx.images-amazon.com/images/I/51H83S606ML._SL500_AA240_.jpgSpannung für Genießer: Eva Rossmann lässt ihre Heldin, die Wiener Lifestylejournalistin Mira Valensky, leidenschaftlich gerne kochen. Selbst ausgebildete Köchin beschreibt Rossmann in dem 5. Krimi der mehrbändigen Reihe den ganz normalen Alltag in einer Österreichischen Sterneküche. Wenn da nicht die blutigen Finger in der Wurstmaschine wären, die zum fast tödlichen Wurfgeschoss gewordene Wassermelone und die Fliegenpilzereste im Essen, man könnte meinen, es handle sich „nur“ um ein spannendes Kochbuch. Im Podcast ist übrigens auch die Rede von Teil 2 „Ausgejodelt“ (Stichwort: Volksmusik) und Teil 3 „Freudsche Verbrechen“ (Stichwort: Nationalsozialismus) .

++ Infos aus erster Hand bietet www.evarossmann.at ++ Die Taschenbücher kosten zwischen 6,95 und 7,95 Euro, umfassen meist um die 300 Seiten und sind bei Bastei Lübbe erschienen. Eine chronologische Auflistung der Titel findet sich auf der Krimi-Couch. ++